Bökendorf (red). Melanie Koßmann, Diplom-Kauffrau, systemischer Coach und Mutter, hat im Alter von 40 Jahren ein Studium an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport aufgenommen. Ihr Interesse an der Positiven Psychologie, der Wissenschaft des gelingenden Lebens, stand dabei im Vordergrund. In ihrem bisherigen Beruf als Change Managerin bei einem lippischen Mittelständler stieß sie immer wieder auf Fragestellungen, die sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Positiven Psychologie beantworten lassen.
Im Studium vertiefte Koßmann ihr Wissen darüber, wie Faktoren wie Motivation, Selbstwirksamkeit, positive Emotionen, Optimismus und Dankbarkeit zur Förderung des Wohlbefindens beitragen können. Auf der Basis dieser Erkenntnisse kam sie zu dem Schluss, dass bereits Kinder Fähigkeiten zur Förderung ihres eigenen Wohlbefindens entwickeln sollten. Untersuchungen zufolge haben Menschen mit einem hohen Maß an Wohlbefinden weniger psychische Probleme und können negative Erfahrungen besser bewältigen.
Die steigende Anzahl psychisch belasteter und erkrankter Kinder, insbesondere vor dem Hintergrund globaler, ökologischer und sozialer Herausforderungen, unterstreicht den Handlungsbedarf. Vor diesem Hintergrund entwickelte Koßmann im Rahmen ihrer Masterarbeit das „happiness@school“-Training als Anwendungskonzept für Lehrkräfte. Ziel des Trainings ist es, Lehrkräfte mit den Prinzipien der Positiven Psychologie vertraut zu machen und ihnen praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, um das Wohlbefinden sowie die schulischen Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern.
An einer Schule in Wolfenbüttel wurde das Konzept bereits pilotiert und evaluiert. Die Konzeption stützt sich auf einen Werkzeugkasten mit 30 Interventionen, basierend auf einem wissenschaftlichen Modell. Die teilnehmenden Lehrkräfte erarbeiteten gemeinsam Möglichkeiten, die Interventionen in den Unterricht zu integrieren, um so eine positive Lernumgebung zu schaffen. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Tobias Rahm, der an der Technischen Universität Braunschweig im Bereich „Positive Education“ promoviert.
Koßmann zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen der Pilotphase, die mit der Note 1 bewertet wurde. Sie plant nun, das Konzept flächendeckend an Schulen im Kreis einzuführen. Interessierte Schulen können sich per E-Mail an
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