Bad Driburg (red). Fünf Jahre lang hat sich die Park Klinik in Bad Hermannsborn auf die Zertifizierung mit dem Siegel der „Initiative Wundsiegel e.V.“ (ICW) für das Stationäre Wundmanagement vorbereitet. Mit der Auszeichnung gehört die Klinik nun zu den nur drei Rehakliniken in Nordrhein-Westfalen, die sich dies erarbeitet haben. Deutschlandweit gibt es nur vier Häuser, die mit dem Wundsiegel ausgezeichnet sind. Sabine Möwis, stellvertretende Pflegedienstleitung und leitende Wundexpertin, hat die Klinik durch die lange Vorbereitungszeit geführt. 

Bundesweit leiden bis zu vier Millionen Menschen an chronischen Wunden. Gemeint sind damit Wunden, die innerhalb von vier Wochen trotz Therapie nicht heilen. Chronischen und schwer heilenden Wunden geht häufig ein langer Leidensweg mit Schmerzen und einer massiven Einschränkung der Lebensqualität voraus. Die Ursachen sind so vielfältig wie ihre Behandlungsmethoden, Beispiele sind Diabetes oder Durchblutungsstörungen. Unterschiedliche Behandlungsverfahren, fehlende standardisierte Diagnostik und nicht abgestimmte Therapien erschweren oder verhindern einen kontinuierlichen Behandlungserfolg für den Patienten.

Die Park Klinik Bad Hermannsborn begegnet dieser Situation seit langem durch den Einsatz eines Wundmanagements. Seit 2006 gibt es ein „Wundzimmer“, außerdem wird die Therapie einheitlich durchgeführt. „Durch unser Wundmanagement stellen wir sicher, dass Patienten und ihre Wunde nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Behandlungsprinzipien behandelt und versorgt werden“, so Sabine Möwis.

Durch kontinuierliche Weiterbildung auf dem Gebiet der hydroaktiven Wundbehandlung, der fachgerechten Kompression, der Vakuumtherapie und der eventuellen Infektbekämpfung können die zertifizierten Wundexperten der Park Klinik eine gleichbleibend hohe Qualität ihrer Arbeit gewährleisten. „Eine begleitende bedarfsgerechte Schmerztherapie durch unsere Algesiologische Fachassistentin und eine enge Zusammenarbeit aller Fachabteilungen sind für uns selbstverständlich“, erklärt die Wundexpertin weiter. „Dazu zählen auch die Diabetesabteilung und die Chirurgie“. Ein modernes Wunddokumentationssystem, die professionelle Schulung von Mitarbeitern, Patienten und eventuell ihren Angehörigen sowie ein Entlassungsmanagement zur Sicherstellung der adäquaten Versorgung nach dem Rehaaufenthalt sind ebenfalls Voraussetzung für eine Zertifizierung mit dem Wundsiegel.

In der Park Klinik werden alle Patienten mit akuten, chronischen, komplizierten oder infizierten Wunden den Wundmanagern vorgestellt. In Zusammenarbeit mit dem leitenden Oberarzt erstellt das Team mit dem jeweiligen Patienten einen individuellen Behandlungsplan. Während des gesamten Aufenthaltes organisiert, dokumentiert und begleitet der Wundexperte den Therapieablauf. Im Anschluss an die stationäre Reha werden der behandelnde Arzt (Hausarzt), die Angehörigen und gegebenenfalls der Pflegedienst über die durchgeführte und weiter empfohlene Wundbehandlung informiert, sodass die Weiterversorgung auch im häuslichen Umfeld sichergestellt und fortgeführt werden kann.

Foto: Park Klinik