Kreis Höxter/Brakel (jg). Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und hierzu hat die Wirtschaftsinitiative Höxter, Weserpulsar aus Holzminden und die Region Plus X alle Auszubildende mit ihren Verantwortlichen eingeladen, um gemeinsam mit dem 6. Ausbildungsaktionstag den neuen Lebensabschnitt zu begehen. Das Vorstandsmitglied der WIH (Wirtschaftsinitiative Höxter), Marc Becker vom gleichnamigen Unternehmen Gebrüder Becker GmbH & Co. KG, hieß die zahlreich erschienenen Auszubildenden herzlich im Berufskolleg des Kreises Höxters in Brakel willkommen. 

Mit einem leckeren Snack und Getränken, die durch die Firma Engel bereitgestellt wurden, startete der Vormittag in Brakel. „Mit dem 6. Ausbildungsaktionstag sollen die Auszubildenden auf ihren neuen Lebensabschnitt vorbereitet werden“, betonte Becker.

Die duale Ausbildung sei der Königsweg, um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken und diesem wollen die Betriebe entgegenwirken und ein Zeichen setzen. Daher zeigte sich Becker sehr erfreut darüber, dass viele – circa 200 Auszubildende – den Weg nach Brakel gefunden haben, um sich für die duale Ausbildung stark zu machen und sich auch persönlich dafür auszusprechen.

Einen besonderen „Leckerbissen“ hatte Becker noch in der Hinterhand. Erfreut teilten die Organisatoren mit, dass es gelungen sei, den Extremschwimmer André Wiersig aus Paderborn für einen Motivationsvortrag zu gewinnen.

André Wiersig ist verheiratet, 46 Jahre alt und Vater. Er lebt in Paderborn und ist im Vertrieb für eine Hamburger IT Firma tätig. Bekannt ist Wiersig aus dem Fernsehen, denn er ist Extremschwimmer, der sich dem „Ocean Seven“ versprochen hat.

Hierbei wird getreu dem „Open Water“ geschwommen. Dies beinhaltet, dass der Schwimmer lediglich mit Badekappe, Badehose und Schwimmbrille in das kühle Nass steigt. Doch nicht in das wohltemperierte Schwimmbecken, sondern in die rauen Meere der Welt. Beim „Ocean Seven“ wollen die Schwimmer eine 7-teilige Langstrecken-Schwimmherausforderung meistern.

Hierzu gehören die 26 Kilometer der „Cookstraße“ zwischen der Süd- und Nordinsel Neuseelands, der Nordkanal zwischen Irland und Schottland (34 Kilometer), die Straße von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien (14 Kilometer), der Kaiwi-Kanal zwischen den Moloka?iund O?ahu auf Hawaii mit seinen 44 Kilometern, die Tsugaru-Straße zwischen den Inseln Honshu und Hokkaido in Japan (20 Kilometer) sowie der Ärmelkanal zwischen England und Frankreich (34 Kilometer) und der Santa Catalina Kanal zwischen Santa Catalina Island und Los Angeles (34 Kilometer).

Damit die Durchquerung auch anerkannt wird, darf Wiesig, der von zwei Booten begleitet wird, das Boot nicht berühren, sodass die Nahrungsversorgung per Kescher durchgeführt werde.

Neben den teilweise kühlen Wassertemperaturen setzt sich der Extremschwimmer auch der Gefahr durch Haie, Wale und andere Meerestieren wie der portugiesischen Galeere, die hochgiftig ist, aus.+ Bis zu 18 Stunden im Wasser seien beim Durchqueren möglich - er sei bereits die ganze Nacht bei völliger Dunkelheit bis zum Morgengrauen und über den Tag hinaus geschwommen. Neben dem Ärmelkanal, hat Wiesrig bereits den Kaiwi-Channels erfolgreich gemeistert. Im Jahr 2016 folgte das Durchschwimmen des North-Channels und im vergangenen Jahr absolvierte der heute 46-Jährige den Santa Catalina Channels. In diesem Sommer konnte auch das Kapitel „Tsugaro Strait“ in Japan erfolgreich zu den Akten gelegt werden. Nun bleiben zwei weitere Extremherausforderungen, um das „Ocean Seven“ zu schaffen. Im Kaiwi-Channel sei er sogar soweit abgetrieben worden, dass seine Etappe 56 statt 44 Kilometer gedauert habe. Durch die Strömung sei er über 4,5 Stunden geschwommen und trotzdem nicht vorwärtsgekommen. 

Im Jahr 2019 möchte der Paderborner noch die Cook Strait in Neuseeland bezwingen. Dort allerdings lauern weitere gefahren auf ihn. In den dortigen Gewässern ist neben Haien, die portugiesische Galeere - auch Würfelqualle genannt - beheimatet. Kenner wissen, dass die Würfelqualle das giftigste Tier weltweit ist und eine Berührung mit ihr zum Tode führt. Die letzte Etappe führt Wiersig dann durch die Straße von Gibraltar mit 14 Kilometer, km, die er als Kinderspiel bezeichnete. 

Warum er diesen Vortrag über die jeweiligen Etappen den jungen Menschen gehalten hat? „Ganz einfach“, erklärte Wiersig. „Seine Missionen sind wie ein Leben. Dies beginnt mit der Geburt, führt zum Kindergarten, der Schule, der Ausbildung und dem Einstieg in den beruflichen Alltag.“

Überall habe es Situationen gegeben, in denen man Entscheidungen zu treffen hat. Dies sei auch bei seinen Etappen der Fall gewesen und daher hofft und wünscht er den Auszubildenden der 22 anwesenden Ausbildungsbetrieben aus den Kreisen Höxter und Holzminden viel Durchhaltevermögen und Kraft, sich für das Richtige zu entscheiden.

Fotos: Jörn George