Brakel (red). Wenn das Heu eingefahren ist, kann es für Landwirte gefährlich werden. Immer wieder geraten Scheunen oder sogar ganze Bauernhöfe auf Grund von Heuselbstentzündung in Brand. Jahr für Jahr fallen hier dem Feuer Millionenwerte in Form von Gebäuden, Maschinen, Erntevorräten und auch Vieh zum Opfer. Um solch einer Selbstentzündung vorzubeugen, werden sogenannte Heumesssonden eingesetzt, welche die Temperatur im Inneren des Heustocks messen.

Schon zwei Tage nach Einlagerung von Rundballen, kleinen Ballen oder losem Heu kann ein Gärprozess beginnen. Die Gefahr besteht vor allem dann, wenn das Heu nicht ausreichend trocken eingebracht wurde. Der Feuchtigkeitsgehalt darf 20% nicht übersteigen. Außerdem sollten Landwirte darauf achten, dass keine Verunreinigungen wie Grassoden oder Erdbrocken mit eingefahren werden, weil sie Feuchtigkeit ins Heu bringen.

Da Heu bei hohen Temperaturen schnell zu verkohlen beginnt, bilden sich leicht Kanäle, die häufig an Mulden und Vertiefungen der Oberfläche erkennbar sind. In diesem Zustand sind Heustöcke extrem instabil und sollten möglichst gar nicht oder nur mit ausreichender Sicherung betreten werden. Die Feuerwehr bestimmt mit der Messsonde die Temperaturen des Heus an verschiedenen Stellen und versucht so, Hitzeherde zu lokalisieren und die Wärmeverteilung im Heustock zu erkunden.

Eine 4 Meter lange Lanze ermöglicht die Messung bis ins Innere des Heulagers. Temperaturen bis 45 Grad sind unbedenklich. Ab einem Wert von 45 Grad, sollten die Messungen in einem engeren Zeitfenster erfolgen. Wird das eingelagerte Heu nach der neunten Woche zwischen 60 und 70 Grad Celsius heiß, besteht Brandgefahr. Wird diese Grenze überschritten, wird die Gefahr akut und das Heulager muss unter Aufsicht der Feuerwehr abgetragen werden. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Brakel freut sich daher über die Spende einer solchen Heumesssonde. Diese wurde durch die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold an den Löschgruppenführer Jörg Menne der Löschgruppe Siddessen übergeben.

Foto: Stadt Brakel