Kreis Höxter (red). Was wäre ein Strand, ein Kinderspielplatz oder eine Baustelle ohne Sand. Auf den ersten Blick wirkt er zwar recht unscheinbar, doch die kleinen Körner haben es in sich. So ist Sand für die Industrie ein unverzichtbarer Rohstoff. Warum? Das untersuchen Schülerinnen und Schüler beim MINT.Wettbewerb des Vereins Natur und Technik, dessen Sieger mit dem Luise-Holzapfel-Preis ausgezeichnet werden.

„In Sand steckt viel mehr drin, als man auf den ersten Blick sieht“, sagt Dr. Martin Sagel vom Verein Natur und Technik. „Sand ist nach Wasser einer der wichtigsten Rohstoffe überhaupt, vor allem für die Bauindustrie. Er steckt in vielen unserer Produkte, von denen wir es nicht vermuten würden, etwa in Seife, in Reinigungsmitteln, in jedem Computer. Auch Glas wird aus Sand hergestellt. Aber vor allem: Stahlbeton, der wichtigste Baustoff heutzutage.“

Auch das im Sand enthaltene Silizium ist ein begehrter Rohstoff, etwa für die Herstellung von Solarzellen, Handy-Akkus oder Computer-Chips.

Kein Wunder also, dass der Verein Natur und Technik für seinen MINT.Wettbewerb das Motto „Alles Sand oder was?“ gewählt hat. „Mit dem Thema können wir alle Altersgruppen erreichen. Außerdem verbindet es die verschiedenen MINT-Bereiche ganz hervorragend“, freut sich Dr. Martin Sagel.

Mit Luise Holzapfel hat der Preis des MINT.Wettbewerbs zudem eine hochkarätige Namensgeberin. Die Chemikerin wurde 1900 in Höxter geboren und war 1936 die erste Promovendin an der neuen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität). 1943 habilitierte sie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät im Fach Chemie zum Thema „Organische Kieselsäureverbindungen“, 1945 wurde sie zur Leiterin einer selbstständigen Abteilung für Silikatforschung am Kaiser-Wilhelm-Institut ernannt. „Ihr zu Ehren hat der erste Wettbewerb einen Bezug zu ihrem Forschungsgebiet“, so Vereinsvorsitzender Dr. Sagel.

Die Aufgabenstellungen des MINT.Wettbewerbs spiegeln die verschiedenen Bereiche wieder, in denen Sand im Alltag wiederzufinden ist. Kinder der Altersgruppe Kita/ Grundschule können der Frage nachgehen, was das beste Rezept für „magischen“ Sand“ ist. „Magischer“ oder „kinetischer“ Sand ist besonders bearbeitet, sodass man mit ihm besonders gut modellieren kann.

Schüler der Klassen 6/7, 10-13 sowie Auszubildende und Berufsschüler können zwischen den Fragestellungen „Wie kommt der Sand an den Strand bzw. die Godelheimer Seen?“, „Warum ist Sand im Essen?“ und „Aus Sand hergestellt?! Wozu nutzen Betriebe im Kreis Höxter Sand bei der Herstellung ihrer Produkte?“ auswählen.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn Schulen oder Kindertageseinrichtungen den Wettbewerb auch in die Unterrichtsplanung einbeziehen. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich dann als Teams für die Bearbeitung der Fragestellungen zusammenfinden“, erläutert Caroline Rieger vom Verein Natur und Technik. „Die Aufgaben können aber auch außerhalb von Schule oder Kita gemeinsam von Freundinnen oder Freunden bearbeitet werden.“

Die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgaben erfolgt im ersten Schulhalbjahr 2018/2019. Einsendeschluss für die Einreichungen ist der letzte Schultag im Halbjahr (8. Februar 2019). Eine Jury begutachtet dann alle Ergebnisse und kürt die Sieger. Die Preisverleihung mit einer Chemie-Science-Show wird im Frühjahr 2019 stattfinden.

Der Flyer, die Aufgabenstellungen sowie weitere Informationen zum Wettbewerb sind zu finden unter www.natur-und-technik.org/lhp. 

Foto: Kreis Höxter