Beller (TKu). Nach langen Planungen ist es endlich so weit: der große Umbau des Feuerwehrgerätehauses kann beginnen. Das Feuerwehrgerätehaus in Beller wird aber nicht nur umgebaut, sondern auch erweitert. Geplant ist in erster Linie der Anbau eines ausreichend großen Schulungsraumes seitlich neben dem Feuerwehrhaus an der Hembser Straße sowie eine Modernisierung der Heizungsanlage. Weiterhin werden die gesamten Sanitäreinrichtungen saniert, dazu entsteht ein erforderlicher Umkleidebereich für Frauen.

Der erste offizielle Spatenstich für den Anbau wurde am Donnerstag, den 18. Mai gesetzt, die Umbauarbeiten im Gerätehaus laufen hingegen bereits auf Hochtouren. Christoph Rustemeyer vom Fachbereich Planen und Bauen der Stadt Brakel bezifferte die exakten Baukosten für die Maßnahmen mit genau 121.018,28 Euro. Die Löschgruppe Beller, unter der Führung von Löschgruppenführer Ludwig Kieneke (Foto 2. von links), war von Anfang an bereit, umfangreiche Arbeiten in Eigenleistung durchzuführen.

So werden einige Abrissarbeiten, der Trockenbau, die Malerarbeiten und teilweise die Fliesenarbeiten von der Löschgruppe Beller durchgeführt. Durch die Eigenleistung der Feuerwehrleute sollen insgesamt 20.000 € eingespart werden, berichtet Christoph Rustemeyer. Die neue Heizungsanlage wird in Zukunft mit Erdgas betrieben. Zurzeit wird noch mit Nachtspeicheröfen geheizt. Für die neue Heizungsanlage gibt es Mittel aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz (KinvFG). Der Zuschuss dafür beträgt 90 Prozent. Insgesamt sind für die neue Heizungsanlage Kosten von ca.17.000 Euro veranschlagt.

Die neuen Außenwände und Fenster werden gemäß der Energieeinsparverordnung gebaut, so dass in Zukunft etwa 30 Prozent Heizenergie eingespart werden kann. Durch die Kombination aus neuer Gasheizung und gut gedämmten Außenbauteilen, sollen die Heizkosten um mindestens 60 Prozent reduziert werden, gibt Rustemeyer bekannt. Die Planung für Neu- und Umbau hat Frau Nicola Schäfer von der Gemeinnützigen Wohnungsbau und Siedlungsgesellschaft (kurz Bausie) übernommen.

Es wurden mehrere Entwürfe angefertigt. Der Bezirksausschuss Beller und der Bauausschuss der Stadt Brakel haben sich einstimmig für eine Schleppdach-Variante entschieden, da diese entschieden besser in das Ortsbild passt, als ein Flachdachanbau. Nach dem Umbau entspricht das Gerätehaus auch den derzeitigen hohen Sicherheits-Anforderungen der Unfallversicherung, berichtet Rustemeyer. So entsteht ein Umkleidebereich mit einer schwarz-weiß-Trennung, wo zwischen schmutziger, bzw. schadstoffhaltiger Einsatzkleidung und Privatkleidung unterschieden wird. Alle Fußböden werden mit rutschfesten Belägen ausgestattet. Bei der Vergabe der Gewerke wurden nach einer Ausschreibung ausschließlich heimische Unternehmen aus Brakel beauftragt. Nicht nur die Feuerwehr-Kameraden freuen sich auf die neuen Räumlichkeiten.

Auch die Einwohner von Beller sind sich einig, dass eine so gute und zuverlässige Truppe, in der auch der Nachwuchs eifrig mit bei der Sache ist, geeignete Räume zur Verfügung gestellt bekommen muss, damit auch weiterhin schnelle Hilfe in Notsituationen möglich ist. Alle Arbeiten sollen laut Plan bereits Anfang September abgeschlossen sein.

Die Feuerwehr in Beller hat eine lange Geschichte

Bereits im Jahr 1883 wurde die Wehr gegründet. Zunächst existierte kein Feuerwehrgerätehaus wie man es heute kennt. Damals lagerte die Ausrüstung sowie alle notwendigen Geräte in den Häusern der Feuerwehrmänner selbst. Bei einem Brand wurden diese dann von dort aus mit in den Einsatz genommen. Zu jener Zeit war die Feuerwehr noch gesetzlich vorgeschriebene Pflicht. Erst im Jahr 1934 wurde sie in eine Freiwilligen Feuerwehr umgewandelt. Das heutige Feuerwehrgerätehaus entstand in den 80er Jahren. Schon damals brachte sich die Löschgruppe durch eine enorme Eigenleistung beim Bau des Gerätehauses ein. 1986 konnte es schließlich fertiggestellt werden. Zum heutigen Zeitpunkt besteht die Löschgruppe aus 35 Mitgliedern, darunter auch eine Feuerwehrfrau.

Fotos: Thomas Kube