Bad Driburg (red). Wie man mit Demenzerkrankten und typischen Situationen einfacher umgehen kann, zeigt Maria Kukuk in ihren Kursen. Welche Bedürfnisse hat ein an Demenz erkrankter Mensch? Wie begleitet man Demenzerkrankte richtig? Wie geht man selbst als Angehöriger mit der Krankheit eines geliebten Menschen um?

Diese und viele andere Fragen beantwortet Maria Kukuk, Schwerbehindertenvertretung und Pflegeberatung in der Marcus Klinik, in ihren 4-tägigen Demenzkursen. „Aggressionen oder sogenannte „Hinlauftendenzen“ sind typische Verhaltensreaktionen von Demenzerkrankten“, sagt Kukuk, „Wie man mit diesen Verhaltensmustern am besten umgeht und vielleicht selbst anders darauf reagiert, um die Situation zu entspannen, lernen Teilnehmer in meinen Kursen.“

Zielgruppe der Kurse sind pflegende Angehörige und Interessierte. In den kleinen Gruppen von bis zu sechs Personen werden auch alle Fragen beantwortet. Anhand von Fallbeispielen erhalten die Kursteilnehmer Situationen und Verhaltensmöglichkeiten an die Hand. Bei der gemeinsamen Erarbeitung von Hilfsmöglichkeiten können Selbsthilfepotenziale geweckt und Netzwerke mit Leben gefüllt werden. Wichtig ist aber auch der Austausch untereinander sowie die Erkenntnis: „Ich bin nicht allein, auch andere haben mit Ängsten und Problemen zu kämpfen.“

Kurstermin: Samstag 18. September/Sonntag 19. September und  Samstag 25. September/Sonntag 26. September, Marcus Klinik, Brunnenstraße 1, 33014 Bad Driburg.

Das Betreten der Klinik ist nur unter Einhaltung der 3-G-Regel möglich. Bitte melden Sie sich an der Rezeption und halten Sie einen gültigen Nachweis bereit. Die Einheiten finden jeweils von 11 bis 15 Uhr in 45 Minuten-Etappen mit Pausen zum Austausch und Kennenlernen statt. Veranstalter ist die VHS. Die kostenlosen Kurse werden mit der freundlichen Unterstützung der AOK angeboten. Anmeldungen bitte telefonisch bei Maria Kukuk unter mobil: 0152 57920881.

Auf Anfrage sind bei Bedarf weitere Kurse zum Thema Demenz oder zur praktischen Pflege möglich. An den beiden letzten November-Wochenenden werden Pflegekurse in der Marcus Klinik angeboten. Bei Interesse wenden Sie sich ebenfalls direkt an Maria Kukuk.

Kurzinterview mit Maria Kukuk, Schwerbehindertenvertretung und Pflegeberatung in der Marcus Klinik Bad Driburg

Frau Kukuk, gibt es Ihrer Erfahrung nach Dinge, die den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen einfacher macht?

„Demenz ist nicht nur Aggressionen, Unruhe und das Kreisen um ständig dieselben Geschichten. Demenz bietet uns auch Möglichkeiten, den betroffenen Menschen anders kennenzulernen. Eine ordentliche Prise Humor und die Bereitschaft, sich vielleicht selbst zu verändern zählen dabei zu den wesentlichen Voraussetzungen im leichteren Umgang mit dem demenziell veränderten Gegenüber.“

Was wollen Sie den Teilnehmern in Ihren Kursen vermitteln?

„In erster Linie geht es darum, die Erkrankung besser zu verstehen. Wesentliche Aspekte sind: Was passiert wenn ich mich oder mein Verhalten verändere und wie wirkt sich das auf meinen Angehörigen aus. Welche Handlungskonzepte können bei einer demenziellen Erkrankung helfen mit Verhaltensauffälligkeiten handlungsfähig zu bleiben. Wo und wie kann ich als Angehöriger Entlastung finden, um dem häufig anstrengenden Alltag mit meinem Angehörigen gewachsen zu sein. Anhand von Elementen wie der Nutzung der Biographie bzw. der Lebensgeschichte des Betroffenen oder dem Einsatz von Validation (Haltung und Umgang mit demenziell erkrankten Menschen) und der Gestaltung eines Pflegenetzwerks wird die Krankheit an vielen Beispielen anschaulich erklärt und die Teilnehmer sensibilisiert.“

Welche Rolle spielen Netzwerke beziehungsweise der Austausch von Angehörigen untereinander?

„Der Austausch untereinander ist sehr wichtig. Wir können immer viel voneinander lernen und den betroffenen Angehörigen zeigt es, dass sie nicht allein sind. Im Gegenteil, es gibt viele andere, denen es ähnlich geht. Die Kurse sind daher auch so geplant, dass ausreichend Zeit für den gemeinsamen Austausch und für individuelle Fragen zur Verfügung steht.“

Zur Unternehmensgruppe

Graf von Oeynhausen-Sierstorpff Bad Driburg am Fuße des Teutoburger Waldes ist von jeher für seine natürlichen Heilmittel Naturmoor und kohlensäurehaltige Heil- und Mineralquellen bekannt. 1782 gründete hier Graf Caspar Heinrich von Sierstorpff ein Kurbad, das heute das einzige noch im Familienbesitz befindliche Kurbad in Deutschland ist. Damit legte er den Grundstein für ein stetig wachsendes Familienunternehmen, das in siebter Generation von Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff geleitet wird. Zur Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff gehören heute die Geschäftsbereiche „Gräflicher Park Health & Balance Resort“, die Gräflichen Kliniken mit insgesamt vier Rehabilitationseinrichtungen und die Bad Driburger Naturparkquellen. Darüber hinaus wurde 2004 der Kulturförderverein Diotima Gesellschaft e.V. gegründet, der regelmäßig zu Veranstaltungen im Gräflichen Park einlädt. Weiterhin bestehen geschäftliche Aktivitäten im Bereich Grundstücksentwicklung und Forstwirtschaft. Das Familienunternehmen beschäftigt zur Zeit insgesamt rund 1.500 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Arbeitgeber im Kulturlandkreis Höxter. Der jährliche Gesamtumsatz der drei Geschäftsfelder liegt bei über 100 Millionen Euro.

Foto: Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sie