Bad Driburg (red). „Unsere Jugendgruppen sind eine Alternative zur Bandenkriminalität“, das berichtete Fernando Manuel Renderos Arrué aus El Salvador bei einer Veranstaltung mit dem Eine-Welt-Kreis Bad Driburg und Vertretern vom Jugendtreff und der KJG. Die Gewalt der Jugendbanden prägt den Alltag der Menschen in El Salvador. Die Banden kämpfen um Einfluss im Land, beherrschen den Drogenhandel und liefern sich mörderische Auseinandersetzungen. El Salvador ist das Land mit der weltweit höchsten Mordrate. Diese Banden sind für die jungen Menschen attraktiv, weil sie einen Familienersatz bilden. Viele Familien sind wegen der sozialen schwierigen Lage zerrüttet, Kinder sind auf sich selbst gestellt.

Die Banden bieten einen Ort der Zugehörigkeit, des Vertrauens und der scheinbaren Sicherheit. Mit der Kinder- und Jugendarbeit will Fernando, zusammen mit vielen weiteren Ehrenamtlichen, eine Alternative bieten. Mit verschiedenen Freizeitangeboten und Workshops stärkt die Jugendarbeit die Menschen in ihren Fähigkeiten. „Bei uns werden die jungen Menschen nicht verführt etwas zu tun, was sie später im Leben bereuen. Wir wollen ihnen helfen mutig das eigene Leben in die Hand zu nehmen und die eigene Zukunft zu gestalten.“ Fernando ist im Rahmen der MISEREOR Fastenaktion im Erzbistum Paderborn zu Gast. Die Fastenaktion rückt die Situation der jungen Menschen in El Salvador in den Mittelpunkt. Unter der Überschrift „Mach was draus, sei Zukunft“ werden beispielhaft Partnerprojekte vorgestellt. Mit seinem Vortrag in Bad Driburg begeisterte Fernando die Zuhörerinnen und Zuhörer. Angesichts der düsteren Situation in El Salvador ist das Engagement der jungen Menschen in dem Land ein Hoffnungszeichen für El Salvador aber auch für die Menschen in Deutschland.

Am Freitagmittag sprach Fernando auch ein kurzes Grußwort bei der Demonstration „Friday for future“ in Paderborn. Er berichtete von jungen Leuten, die auch in San Salvador auf die Straße gehen und sich für Klimagerechtigkeit einsetzen. „Es ist gut, wenn wir jungen Menschen uns für die eigene Zukunft einsetzen. Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werden wir merken, dass man Geld nicht essen kann!“

Foto: Eine-Welt-Kreis Bad Driburg