Höxter (as). 1967: Sendeschluss um 00:00, schwarzweiß Fernsehen. In den letzten 50 Jahren hat die Technologie einen Quantensprung gemacht: Über Netflix fernsehen, bei Amazon bestellen, immer und überall online sein. All das ist aus dem heutigen Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch wo beginnt Digitalisierung und wie kann gerade der Schulalltag darauf reagieren? Darüber haben am gestrigen Donnerstagabend Lehrer, Vertreter der Wirtschaft und Auszubildende diskutiert. 

„Generation Y erwartet von ihrem Berufsumfeld flache Hierarchien und flexible Arbeitszeiten“, erklärte Marc-Alexander Gregor. „Doch soviel hat sich in der Schule noch nicht getan“, so der Studiendirektor der Berufsfachschule weiter.

Dem hat die Projektkoordination Digitalisierung im Kreisberufskolleg Höxter entgegengewirkt und startet nun als Vorbild vieler Schulen in die Vorbereitungen für die Digitalisierung des Berufskollegs. Auf EU-weiten Bildungsmessen informieren und bilden sich die Lehrer der Projektkoordination weiter, um Ideen für die Umsetzung in Höxter zu sammeln. Das Ergebnis: Ein Digitalisierungskonzept. Mit einem zentralen „Teambereich“ können verschiedene Personengruppen wie Schüler, Ausbildungspartner oder das Kollegium gemeinsam kommunizieren. Als Plattform für den Unterricht wird „Microsoft Teams“ zur Dokumentation, Terminverwaltung oder als Kommunikationsplattform genutzt. 

Wie der digitale Fortschritt im Kreisberufskolleg Höxter schon jetzt umgesetzt wird, wurde durch eine Skypekonferenz mit Lehrern und Schülern der Fachschule für digitale Produktionstechnik deutlich. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Informationsabends konnten über Skype direkt ins Klassenzimmer geschaltet werden und sich gegenseitig mit Lehrern und Schülern austauschen. 

Doch was passiert jetzt eigentlich im Kreisberufskolleg in Sachen Digitalisierung?

Für die Lehrerinnen und Lehrer wird eine Fortbildung zum Thema Digitalisierung stattfinden. Zudem werden sogenannte „IT-Scouts“ ausgebildet, um Wartungen direkt und vor Ort vornehmen zu können. Ganz nach dem Thema „bring your own device“ sollen die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Laptop oder Tablet mit zur Schule bringen um damit arbeiten zu können. Das soll unter anderem den Lerneffekt der Schüler erhöhen, indem sie selbst für ihr eigenes mobiles Endgerät verantwortlich sind. Das Office-Paket wird kostenfrei von der Schule zur Verfügung gestellt. 

In der anschließenden Podiumsdiskussion wird deutlich wie unterschiedlich die Sichtweisen der verschiedenen Vertreter sind. Während Lukas Gockel, Auszubildender bei der Sparkasse Höxter, Defizite in der Infrastruktur in der Schule sieht, plädiert Petra Goertz, Lehrerin am Kreisberufskolleg Höxter für einen kritischen Blick auf die Digitalisierung. Gerade bezüglich des Datenschutzes müssten Schüler und Lehrer aufmerksam sein.

Nils Becker, Wirtschaftsvertreter der Firma Gbr. Becker hat jeden einzelnen Auszubildenden im Blick: „Es soll niemand auf der Strecke bleiben“, ist seine Devise. Wie sich das Kreisberufskolleg Höxter weiterentwickeln wird, bleibt spannend.

Fotos: as